Genau wie bei Handyverträgen muss man sich auch beim Abschluss eines DSL Vertrags meist für 24 Monate an einen Anbieter binden. Die Frage, ob ein Umzug in eine andere Stadt zu einer vorzeitigen Kündigung berechtigt, wurde gestern durch das Urteil III ZR 57/10 vom Bundesgerichtshof beantwortet und verneint. Die Richter sind nämlich der Auffassung, dass man als Kunde beim Abschluss eines längerfristigen Vertrags über die Erbringung einer Dienstleistung selbst das Risiko trägt, die Dienstleistung aufgrund einer Veränderung seiner persönlichen Verhältnisse nicht mehr nutzen zu können.
Auf den ersten Blick mag sich das nicht besonders kundenfreundlich anhören, aber der Kunde hatte im konkreten Fall die Wahl zwischen langer und kürzerer Vertragslaufzeit, wobei letztere natürlich mit höheren Grundgebühren verbunden war. Außerdem stellte der DSL-Anbieter dem Kunden ein DSL-Modem sowie einen WLAN-Stick zur Verfügung und die Kosten für diese Geräte amortisieren sich laut Golem anscheinend erst im zweiten Vertragsjahr.
Meiner Meinung nach ist das Urteil also durchaus nachvollziehbar und bevorteilt nicht einseitig die DSL-Anbieter gegenüber den Kunden. Als ich letzten Sommer meinen DSL-Vertrag bei 1&1 wegen Umzug ins Ausland gekündigt habe, musste ich auch die Hardware zurückschicken und rund 70 Euro Ablösegebühr zahlen. Klar ist das nicht erfreulich, aber im Endeffekt zahlt man immer noch weniger, als die Grundgebühren bis zum Ende der Vertragslaufzeit kosten würden und wenn man sich vor Vertragsabschluss selbst für eine Laufzeit entscheiden kann, ist man natürlich selbst verantwortlich.
Inzwischen sind die DSL-Angebote ohne Vertragslaufzeit ja auch ziemlich günstig geworden und die meisten Anbieter stellen trotzdem kostenlos die nötige Hardware zur Verfügung. Im Tarif Alice Fun bekommt man zum Beispiel einen DSL 16.000 Anschluss mit Internet- und Telefon-Flatrate schon für knapp 25 Euro und kann monatlich kündigen. Wer keine Telefon-Flatrate braucht, spart nochmal 5 Euro. 1&1 verlangt rund 5 Euro mehr (29,99 Euro) und das Telekom-Tochterunternehmen congstar ist sogar rund 10 Euro teurer.
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